Breath Release
ist ein zentrales Konzept in vielen Therapien, die auf
transformationaler Ebene arbeiten. Breath release bedeutet, körperliche und
psychologische Spannungen loszulassen, indem durch die völlige Entspannung der
Ausatmung eine vertiefte körperliche Entspannung erreicht wird. Das Atemmuster
wird dadurch sehr erleichtert und verbindet sich mit einem Rhythmus, der für
jeden Menschen natürlich und einzigartig ist und dem ursprünglichen Atemmuster
nach der Geburt gleicht. Die verstärkte körperliche und seelische Entspannung
erleichtert auch das Aufsteigen von Erinnerungen aus dem Unbewussten, die oft
zur Geburt oder sogar noch weiter zurückreichen. Breath release bezieht sich
auf das Prinzip, dass der Körper eine natürliche Tendenz hat, die Psyche in stressbeladenen
Situationen durch das Zurückhalten des Atems zu kontrollieren, während das
Entspannen und Loslassen des Atems zu introspektiven und meditativen
Erfahrungen führt.
Breath release geschieht spontan meist nach einer Serie von
angeleiteten Sitzungen, die der Auflösung von Atemblockaden dienen, und führt
zu einer signifikanten Verbesserung der Alltagsatmung.
Breath release nimmt einen zentralen Stellenwert in modernen
therapeutischen Techniken wie Rebirthing, Free Breathing oder Holotropes Atmen ein,
wie es auch in traditionellen östlichen Techniken wie Yoga, Pranayama, Chi
Kung, Tai Chi und schamistischen Übungen Anwendung findet.
Nach der Polyvagal-Theorie kann breath release so verstanden werden, dass dabei ein optimaler vagaler Tonus entsteht, wodurch die "vagale Bremse" in die Lage versetzt wird, die Stressreaktion zu unterbinden. Damit wird das autonome Nervensystem in seiner Leistungsfähigkeit im Sinn eines entspannten Lebensstils gestärkt.
Lit.:
Minett G (1997) Rebirthing – Heilung für Körper und Seele.
Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München
Grof S und Bennett, H Z(1993) Die Welt der Psyche. Kösel
München
Fried R (1990) The Breath Connection. Plenum
Publishing Corporation, New York
Ehrmann W (2004) Handbuch der Atemtherapie. Param Ahlstedt
Porges S W (2010) Die Polyvagal-Theorie. Junfermann, Paderborn