Vagus-stimulierendes Atmen hilft gegen Krebs

Neuere Forschungen in Belgien haben herausgefunden: Ein großer Nerv beeinflusst die Krebszellen, und er kann über die Atmung stimuliert werden.
Krebs wird durch viele unterschiedliche Faktoren im Körper mitbestimmt. Manchmal verstecken sie sich an einem unerwarteten Ort. Im Journal of Oncology beschreiben Marijke De Couck (VUB, Flämische Universität Brüssel) und ihre Kollegen die Rolle des Nervus Vagus (X. Gehirnnerv). Er geht vom Stammhirn aus und hat Zweige zu fast allen Körperorganen.
Der „herumirrende“ Nerv steuert unter anderem den Herzrhythmus. Dieser Zusammenhang verweist auf einen wichtigen Faktor für das Überleben von Menschen mit Krebs: Je mehr Variabilität im Rhythmus entsteht, desto länger überleben die Menschen und desto höher ist ihre Lebensqualität. So verdoppelt beispielsweise eine höhere Herzschlagvariabilität die Lebenserwartung von Menschen mit metastasierendem Bauchspeicheldrüsenkrebs von durchschnittlich 64 auf 133 Tage.
Bei Patienten, deren Nervus Vagus durchtrennt wird, steigt dagegen das Krebsrisiko. Wenn der Nervus Vagus gut funktioniert, reduziert er das Risiko von Infektionen, die die Krebsprognose betreffen. Die Stimulation des Nervs durch kohärente Atemübungen, könnte daher in der Behandlung von Krebs nützlich sein – und kann auf keinen Fall schaden.
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